Wie kam es dazu, dass du bei I’m a Scientist mitgemacht hast? Hattest du schon vorher Erfahrungen mit Wissenschaftskommunikation? Und war es dein erster Kontakt in diesem Rahmen mit der Zielgruppe Schüler*innen?

Ich habe von dem Projekt von Herrn Dr. Roman Klinger erfahren, mit dem ich an der Universität Stuttgart an meiner Promotion arbeite. Die Teilnahme jetzt war meine erste Erfahrung in der Wissenschaftskommunikation. Ich habe allerdings schon viel Erfahrung mit Studierenden durch die Lehre an der Uni sammeln können. Außerdem habe ich früher, vor meinem Studium, ein paar Jahre Nachhilfe für Schüler*innen aller Altersklassen gegeben.

Mit welchen Erwartungen bist du in die Themenrunde „Künstliche Intelligenz“ hineingegangen?

Ich hatte erwartet, dass viele Fragen zum Thema Sprachmodelle, wie ChatGPT kommen. Das wurde auch soweit erfüllt, es kamen aber auch viele Fragen zu Robotern im Alltag, also autonom agierenden Maschinen.

Was nimmst du von dieser Erfahrung für dich und vielleicht auch für deine Forschung mit?

Ich habe wieder gemerkt, dass die Fähigkeit, sehr komplexe Wissenschaftsthemen verständlich zu vermitteln extrem wichtig und lohnenswert ist. Das ist eine Erfahrung, die ich auch in die Arbeitswelt mitnehmen werde.

Mit deinem Preisgeld von 500 Euro möchtest du jungen Menschen näherbringen, wie Informationen im Internet funktionieren. Kannst du uns in einigen Sätzen erklären, was genau du vorhast und wieso dir dieses Thema am Herzen liegt? 

Ich war recht erstaunt, dass viele der Fragen recht simpel waren. Irgendwie hatte ich erwartet, dass die meisten Schüler*innen ein grundlegendes Verständnis von Computern und Informationstechnologie haben, da sie solche Technologie jeden Tag verwenden. Dem ist aber definitiv nicht so. Vielen war zum Beispiel nicht klar, welche Daten wie von einer Alexa gespeichert werden. Auch wussten viele nicht, wie KIs steuern, was sie auf Instagram und TikTok sehen. Hier besteht dringend Handlungsbedarf, denn nur wenn man versteht, was z. B. in Social Media passiert, kann man auch verantwortungsvoll damit umgehen.

Die genaue Ausgestaltung des Projekts ist noch etwas schwierig für mich. Ich möchte etwas entwickeln, von dem alle etwas haben. Ich denke, ich werde das Geld nutzen, um zusammen mit Grafikdesigner*innen anschauliches Material zu entwickeln, das verschiedene Themenkomplexe zusammenfasst: z. B. ein Poster zu „Wie funktioniert das Internet?“ und eines zu „Wie funktioniert KI?“.

Was würdest du anderen Forschenden raten, die überlegen, auch an I’m a Scientist teilzunehmen?

Locker und persönlich bleiben ist das Wichtigste, das haben aber auch alle Wissenschaftler*innen gemacht. Ich denke, man sollte korrekt und ehrlich antworten. Gerade bei jüngeren Klassen empfiehlt es sich, nicht zu sehr in Detail zu gehen, sondern das Essenzielle in einer einfachen und verständlichen Sprache zu vermitteln.

Gab es eine Frage in den Chats, die dich noch länger beschäftigt oder beeindruckt hat? Und wenn ja, wieso?

Ich denke da beispielsweise an die Frage „Kann Alexa mich abhören?“. Die Frage zeigt, dass das technische Verständnis noch nicht da ist und in diesem Bereich noch viel Aufklärungsarbeit notwendig ist. Ich habe den Eindruck, dass viele junge Menschen Technologien benutzen, deren Grenzen und Gefahren sie nicht einschätzen können. Ich denke auch, dass Lehrkräfte und Eltern aufgrund der wachsenden Komplexität von Technologie nicht mehr ausreichend aufklären können.