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Jens-Bastian Eppler Beantwortet am 23 Sep 2023:
Das ist eine schwierige Frage. Ich habe immer gedacht, dass uns KIs als nächstes die langweiligen einfachen Arbeiten abnehmen, die niemand machen will. So etwas wie Erkennen, was auf einem Bild dargestellt ist oder erkennen, wo in einem Mikroskopie-Bild eine Zelle aufhört und die nächste anfängt. Vielleicht auch Dinge wie Diagnose-Anwendungen beim Arzt oder autonomes Fahren. Dann kamen aber stattdessen generative Modelle, also KIs, die Bilder erstellen können, wenn man ihnen sagt, was auf dem Bild zu sehen sein soll. Oder Large Language Models wie ChatGPT, die einfach sehr gut Texte schreiben können. Das geht ja schon in den kreativen Bereich und übernimmt Arbeiten, die viele Menschen zum Spaß machen, wie das Erstellen von Kunst. Damit habe ich nicht gerechnet.
Ich denke, dass diese generativen Modelle in den nächsten Jahren noch etwas mehr im Mainstream ankommen werden. Es wird also bestimmt noch mehr und immer bessere Apps damit geben. Das bedeutet natürlcih auch, dass Schulen sich darauf einstellen müssen. Wenn in ein paar Jahren KIs komplett eure Hausaufgaben erledigen können, sind Hausaufgaben, wie wir sie heute kennen, nicht mehr sinnvoll. Da müssen sich also Schulen (und auch Universitäten) etwas Besseres einfallen lassen. Was das sein wird, ist noch vollkommen unklar und wird heftig debattiert.
In welchem neuen Bereich dann der nächste große Schritt gemacht wird, fällt mir sehr schwer vorherzusagen.
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Karsten Weber Beantwortet am 23 Sep 2023:
Wenn ich das ganz genau wüsste, würde ich Aktien der Unternehmen kaufen, die entsprechende Entwicklungen vorantreiben. Aber leider weiß ich es nicht genau, so dass ich wohl doch kein Millionär werde. Aber im Ernst: KI wird uns bspw. im Bereich der Medizin für die Diagnostik von Krankheiten unmittelbar begegnen. Dann ist zu erwarten, dass sehr Serviceaufgaben im Bereich von Hotlines u.Ä. in Zukunft verstärkt mit KI erledigt werden. Gebrauchstexte, Grafiken, vielleicht sogar ganze Videos werden mithilfe von KI in noch stärkerem Maße erstellt. In Unternehmen wird sicherlich der ganze Bereich der Logistik, Verwaltung, Controlling, Recruiting und (Predictive) Maintainance (vermutlich ist die Liste nicht vollständig) massiv von KI Nutzen ziehen. Mobilität — und zwar nicht nur bei PKWs — ist natürlich ein ganz großes Ding: KI-gesteuerte Züge, Busse und Straßenbahnen, KI-unterstütztes Fliegen, Verkehrplanung und Verkehrssteuerung.
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Sonja Gabriel Beantwortet am 23 Sep 2023:
Wo ich aus meiner Sicht hoffe, dass es mehr KI geben wird, ist im Bildungsbereich. Und zwar meine ich damit nicht ChatGPT und ähnliche Chatbots (die aber auch sehr nützlich sein können), sondern Software, die erkennt, wo Lernende Stärken bzw. Schwächen haben und dann individuell einen Lernpfad zusammenstellen kann. Dies soll Lehrer:innen nicht ersetzen, aber die Arbeit erleichtern und Lernenden mehr Erfolge ermöglichen. Wenn das jetzt noch kombiniert wird mit spielerischem Lernen, dann freue ich mich schon sehr auf diesen Unterricht der Zukunft.
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Diana Schneider Beantwortet am 23 Sep 2023:
Tja, jetzt müsste man eine Glaskugel haben, um in die Zukunft schauen zu können. Schwierig. Aus der Vergangenheit und auch mit Blick auf die Gegenwart wissen wir, dass KI in sehr vielen Bereichen Einzug erhalten hat bzw. gerade dabei ist, Einzug zu erhalten. Und das sind nicht nur die „klassischen Bereiche“, in denen wir uns von je her hätten vorstellen können, dass wir diese Aufgaben irgendwann nicht mehr machen wollen oder können. Stattdessen sind es mitunter die Bereiche, in denen wir sehr wohl gerne die Kontrolle, Macht oder Deutungshoheit haben wollen – bspw., wenn es um Entscheidungen oder Interpretationen des eigenen Lebens geht. Vielleicht hast Du mitbekommen, dass in Österreich ein Algorithmus entwickelt wurde, der arbeitslose Menschen kategorisiert und Beurteilungen darüber geben sollte, ob diese Menschen zeitnahe wieder in Arbeit kommen werden? Das wurde in der Wissenschaft, aber auch in den Medien sehr intensiv diskutiert und mein letzter Wissensstand ist, dass dieser Algorithmus in der Form nicht verwendet werden darf, weil er die Rechte der betroffenen Menschen verletzt. Dass KI-Entwicklungen also auch in diesen durchaus sensiblen Bereichen mittlerweile (und vermutlich zukünftig auch immer stärker) vertreten sind, könnte einerseits überraschen, bereitet vielen Menschen aber auch Sorgen. Denn das sind dann Bereiche, in denen wir gerne selbst bestimmen würden und unsere eigenen Entscheidungen treffen wollen.
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Marcel Wever Beantwortet am 23 Sep 2023:
Mehr im Vergleich zu jetzt?
Da würde ich Sonja zustimmen, dass vor allem unser Bildungssystem mehr KI integrieren wird. Wie das passieren soll, wird derzeit sehr ausgiebig diskutiert, insbesondere welche Kompetenzen Schüler*innen weiterhin erwerben müssen und welche vor allem dabei noch mit hinzukommen sollten. KI kann hier helfen, um Lehrinhalte für alle Schüler*innen individuell zu gestalten und auf die jeweiligen Bedürfnisse abzustimmen. Und wir können so auch sprachliche Hürden überwinden, da unsere Sprach-KIs wahre Übersetzungstalente sind.Die Frage ist aber vor allem, ob wir überhaupt merken, dass wir mit KIs in Kontakt kommen. Unsere Smartphones sind heute schon voll mit KI-Technologie. Zum Beispiel werden Bilder durch KI deutlich brillanter und schöner oder wir können störende Dinge aus den Bildern ganz einfach entfernen. Auch das Laden der Batterien passt sich auf unser Nutzungsverhalten an. Auf Social Media lernt KI was uns interessiert und Netflix möchte uns auch gerne neue Serien und Filme vorschlagen, die uns am meisten interessieren – alles mit KI gemacht 😉
Hinter der Websuche, Google, Bing und co, die wir wohl mittlerweile mehrfach täglich verwenden, steckt auch KI, damit wir das, wonach wir suchen auch möglichst auf der ersten Seite steht.
Also in diesem Sinne ist KI schon sehr präsent in unserem Alltag, nur dass wir es gar nicht unbedingt mitbekommen aber trotzdem viel davon profitieren.
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Niklas Beuter Beantwortet am 25 Sep 2023:
Ich kann Dir die Frage aus Sicht meines letzten Unternehmens beantworten. Wir haben dort an sehr vielen Produkten und Technologien gearbeitet. Die Maxime des Unternehmens war, dass alle (!) Produkte KI enthalten sollen, sei es durch die Entwicklung des Produkts oder im Produkt selbst. Mit Kreativität und Unternehmergeist ist dies auch wirklich umsetzbar gewesen.
Insofern wird Dir in nächster Zeit bewusst und auch unbewusst sehr viel mehr KI begegnen, da sowohl die Produktionsprozesse als auch die Produkte selbst KI enthalten werden.KI selbst ist ja nicht unbedingt immer so ein großes KI-Modell, mit dem Du Dich natürlich unterhalten kannst, sondern auch schon so etwas wie eine Waschmaschine, die mitlernt, wie Du gerne deine Wäsche wäschst und schon alles für Dich optimal einstellt oder die automatisch an Hand der Energie deiner Solaranlage und der Wettervorhersage das Waschprogramm optimiert.
Du könntest auch KI finden in deinem Staubsaugerroboter, der Teppich von Boden unterscheiden kann oder draußen in der Straßenampel, die die Grünphasen an Hand des Verkehrs automatisch optimiert und anpasst.Du kannst Dich insofern bei fast allen Dingen heutzutage fragen, was könnte in dem aktuell betrachteten Objekt an KI drinstecken? Auf Ideen kommt man dabei sehr schnell und irgendwer realisiert diese vielleicht sogar gerade.
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Christine Eilers Beantwortet am 25 Sep 2023:
Vorhersagen kann ich das natürlich nicht, aber ich habe ein paar Ideen. Ich denke zuerst werden uns noch mehr KIs in der kreativen Welt und in der persönlichen Assistenz begegnen. Damit meine ich zum Beispiel mehr KI für Video- und Bildbearbeitung und weitere KIs für Email schreiben, Termine planen und so weiter. Ich denke, in naher Zukunft eine persönliche KI Assistenz zu haben, ist nicht unwahrscheinlich. Microsoft integriert ja zum Beispiel auch mehr und mehr KI in die Produkte.
Ich hoffe, dass wir bald mehr KI im medizinischen Bereich sehen. Dafür müssen jedoch erst noch Regulierungen festgelegt werden und die Anwendung von KI muss hier von ethischer und rechtlicher Seite betrachtet werden, bevor wir viel KI im medizinischen Bereich sehen. -
Sophie Charlotte K Beantwortet am 25 Sep 2023:
Sehr schwieriger Frage.
Ich denke, als erstes werden wir es im Alltag bemerken. Wie auch der Staubsaugerroboter der erste war, den wir als Roboter im Haushalt kennenlernen durften. Auch der Staubsaugerroboter hat eine kleinere KI eingebaut, weiß genau, wo er schon gesaugt hat oder kommuniziert mit anderen Geräten (wie Alexa oder ähnliche).
Nahezu jeder trägt eine kleine KI in der Tasche – das Smartphone. Es misst unser Gangverhalten oder unser Konsumverhalten. Die eingentliche KI ist dann extern und wertet Sachen aus, auf die sie trainiert wurde. Sie erkennt zum Beispiel Häufigkeiten oder Regelverhalten.
Angst davor sollte man nicht haben. Man muss unbedingt kontrollieren, welche Daten man wie und wo teilt und ggf. einschränken. Doch KI ist bisher nur eine auf bestimme Features trainierte Intelligenz. Es gibt es große KIs mit vielen Features, wie beispielweise ChatGPT, aber diese brauchen unmenden Speicher und Ressourcen, um zu arbeiten. Zudem braucht ChatGPT deinen Input um zu wissen, was gesucht wird. -
Dietmar Kammerer Beantwortet am 25 Sep 2023:
Wie die anderen bereits geschrieben haben, ist es aktuell sehr schwierig, vorherzusagen, in genau welchen Bereichen die KI eingesetzt werden wird. In vielen Bereichen wird sie bereits eingesetzt, in anderen noch nicht. In jedem Fall ist sicher, dass es nicht so viele Bereiche werden wie aktuell behauptet wird: Da ist jede Menge Übertreibung dabei, weil jede Menge Firmen, die versprechen, „was mit KI“ zu machen, jede Menge Geld brauchen und zur Zeit auch bekommen. Erst vor einigen Tagen habe ich verwundert eine Werbung entdeckt, in der eine elektrische Zahnbürste „mit KI“ angepriesen wurde! KI in meinem Mund! Meine spontane Reaktion: Meinen die das ernst? Würde ich einen Unterschied merken, wenn ich diese Zahnbürste benutze? Und wieso sollte ich mich beim Zähneputzen nicht mehr auf mich selbst verlassen?
Etwas anderes an deiner Frage interessiert mich mehr: Werden wir der KI irgendwo tatsächlich „begegnen“? Wie würde einen Begegnung aussehen? Tatsächlich werden viele Alltagsanwendungen bereits von KI unterstützt, ohne, dass es einem bewusst ist und ohne, dass man irgendeine Möglichkeit der Beeinflussung der KI hätte. Aber genau das macht ja eine „Begegnung“ aus: Man trifft sich, man redet miteinander, man verhandelt über gemeinsame Fragen und Interessen. Das ist freilich gerade nicht die Art und Weise, wie KI zur Zeit (in der Regel) eingesetzt wird, nämlich als Ersatz für menschliche Entscheidungen, statt als Unterstützung.
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Sophia Krix Beantwortet am 26 Sep 2023:
Ich kann für die Pharmabranche diese Frage am besten beantworten, da ich hiermit am meisten zu tun hatte. Seit einigen Jahren setzten viele Unternehmen in der Pharmaindustrie auf KI, ein wichtiges Anwendungsgebiegt ist zB „Drug Repurposing“, was soviel heißt wie Wiederverwendung von Medikamenten für andere Krankheiten. Der Clou dabei ist, dass Medikamente schon zugelassen wurden – ein Prozess, der mehrere Jahre dauern kann. Das heißt man kann mit datengetriebenen Methoden versuchen herauszufinden, für welche andere Krankheit ein schon zugelassenes Medikament potentiell hilfreich sein könnte.
Eine andere Anwendung ist die Vorhersage von Nebenwirkungen. Falls ein Medikament eine schwere Nebenwirkung hat, wird es entweder nicht zugelassen oder vom Markt genommen. Deshalb ist es wichtig, so früh wie möglich zu erkennen, ob ein Medikament eine schwere Nebenwirkung haben könnte. Hier kommt wieder die KI ins Spiel, denn man kann modellieren, ob ein neues Medikament wahrscheinlich Nebenwirkungen haben könnte.Das sind nur ein paar Beispiele, denn nach meiner Erfahrung will die Pharma auf KI in jeder ihrer Produktionsschritte setzen. Man kann also hier noch einiges erwarten.
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